In dieser Problematik finden sich viele Studenten wieder: Vor dem Studiumsantritt lässt die Idee an das Unileben die Vorfreude steigen. Viele trifft allerdings schon nach wenigen Semestern die harte Realität: langweilige Lehrinhalte und komplexe Aufgaben, die jede Klausur zum Höllentrip machen.

Die positiven Erwartungen an das Leben als Student im Lieblingsfach werden enttäuscht und auf einmal stehen große Fragen im Raum: Möchte ich das wirklich für den Rest meines Lebens machen? Macht ein Studienabbruch Sinn?

Eine wichtige Entscheidung: Wie finde ich heraus, ob ich das Studium abbrechen soll?

Für viele ist der Gedanke daran, das begonnene Hochschulstudium abzubrechen, hoffnungserfüllend und angsteinflößend zugleich. Wie eine Erleichterung würde es sich anfühlen, nicht mehr täglich mit den langweiligen Vorlesungen und dem komplizierten Fachwissen konfrontiert zu sein.

Endlich frei! Doch was kommt eigentlich danach? Die Unsicherheit wirft viele Fragen auf, die die Entscheidung zusätzlich erschweren. Im Folgenden erhältst du daher drei wertvolle Tipps, die dir dabei helfen zu erkennen, ob ein Studienabbruch sinnvoll ist oder nicht.

 

1. Praxiserfahrung: wertvolle Einblicke gewinnen

Eine Möglichkeit, ein klareres Bild darüber zu erhalten, ob du ein Studium wirklich abbrechen solltest, sind Praxiseinblicke. Über Praktika, Nebenjobs und Werkstudententätigkeiten ist es für Studenten möglich, schon während des Hochschulstudiums mit ihrem späteren Berufsfeld in Berührung zu kommen.

Die Möglichkeiten können dabei je nach Studiengang variieren: So haben Lehramtsstudenten die Chance, als Aushilfslehrer zu arbeiten und so einen Eindruck davon zu bekommen, wie der Alltag als Lehrer aussehen kann. In Fächern wie Informatik sind die Berufsbilder so breit gefächert, dass sie vom Programmierer oder dem Support-Mitarbeiter bis hin zum Unternehmensberater reichen.

Ein Nebenjob in einem dieser Bereiche kann dabei helfen, die Facetten des eigenen Fachs und seiner Anwendungsgebiete kennenzulernen. Auf einmal wird vielleicht ganz klar, wo die berufliche Reise hingehen soll – und wofür es sich lohnt, das Hochschulstudium durchzuziehen.

Netter Nebeneffekt: Zusätzlich zu den wertvollen Einblicken bringt das Ganze noch einen guten Nebenverdienst und Praxiswissen, das auch beim Studieren weiterhelfen kann.

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2. Die Ausbildung: eine frühe Orientierung für das richtige Studium

Wer sich frühzeitig sicher sein will, ob er den richtigen Studiengang wählt, der kann vor dem Hochschulstudium eine Ausbildung absolvieren. Gerade im Bereich Informatik, aber auch in anderen Fächern wie BWL kann eine Ausbildung vor Studienbeginn dabei helfen, einzuschätzen, ob eine Vertiefung durch ein Hochschulstudium wirklich notwendig ist.

Das tägliche praktische Arbeiten in einem Unternehmen kann die tatsächlichen praxisrelevanten Inhalte im Rahmen näher bringen. Zusätzlich erhalten Auszubildende in der Berufsschule bereits die theoretischen Grundlagen in ihrem Fach. Mit dem gesammelten Wissen darüber, wie ein Berufsbild für das jeweilige Fach aussieht, studiert es sich viel leichter: Nicht nur erhalten junge Menschen so eine berufliche Orientierung.

Auch werden die in der Ausbildung gesammelten Kenntnisse später beim Studieren helfen. Wer sich also nicht sicher ist, ob und welches Hochschulstudium wirklich passend ist, kann mit einer Ausbildung starten und dann immer noch überlegen, welcher Studiengang für ihn der Richtige ist. Für das Beispiel Informatik entscheidet so etwa, ob eher Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik oder theoretische Informatik die beste Wahl ist.

 

3. Die Studienberatung: Möglichkeiten und Risiken abklären

Wer sich hingegen bereits im Hochschulstudium befindet und dieses Studium abbrechen will, für den lohnt sich der Weg zu Studienberatung an der eigenen Uni oder an der Uni, an die gewechselt werden soll.

Der Hintergrund: Die Beratung kann darüber Aufschluss geben, ob, wann und in welches Fach ein Wechsel Sinn macht. Häufig müssen betroffene Studierende etwa in anderen Studiengängen die selben Module absolvieren wie in dem Studiengang, den sie verlassen möchten. Dies kann zu bösen Überraschungen führen!

In anderen Fällen können sich Studenten hingegen die bereits absolvierten Module anrechnen lassen, sodass sie beim neuen Studiengang Zeit sparen können. Da die Studienberatung in der Regel aber vor allem auch den Überblick über das Gesamtangebot an Studiengängen an der jeweiligen Universität hat, kann sie vielleicht auch einige Vorschläge machen, an die man selbst noch nicht gedacht hat.

Übrigens: Wie gewinnbringend ein Gespräch bei der Studienberatung ist, hängt auch in erheblichem Maße davon ab, wie gut du selbst vorbereitet bist. Es lohnt sich also, sich vorher zu überlegen und zu notieren, was genau du am aktuellen Studiengang belastend findest und welche Kriterien eine neue Lösung für dich erfüllen muss.

 

Fazit: Alles will gut durchdacht sein!

Mit diesen Tipps können Unentschlossene schließlich etwas Orientierung für die Entscheidungsfindung gewinnen. Grundsätzlich gilt: Nahezu jeder Student hat früher oder später Probleme in seinem Studiengang. In schwierigen Zeiten macht es aber Sinn, nicht zu schnell aufzugeben.

Das Überwinden von Krisen und persönlichen Krisen gehört nicht nur an der Hochschule, sondern auch später im Job dazu. Ein bisschen Widerstandsfähigkeit zu trainieren, lohnt sich also.