Im Jahr 2017 habe ich bereits einmal ein Buch von Dr. Andrea Klein über wissenschaftliches Arbeiten rezensiert. Da sie nun ein neues Buch veröffentlicht hat wurde ich gefragt, ob ich für dieses neue Buch ebenfalls eine Rezension schreiben möchte. Wie auch beim letzten Mal bin ich von Beginn ehrlich zu euch. Ich werde nicht bezahlt für diesen Artikel, das Buch habe ich kostenfrei erhalten und ihr lest ausschließlich meine eigene Meinung. Dennoch habe ich mich gerne bereit erklärt das neue Buch zu rezensieren.
Das neue Buch trägt den Titel „Wissenschaftliches Arbeiten im dualen Studium“. Mir persönlich gefällt direkt zu Beginn, dass dieses Buch sich an duale Studenten richtet. Aus meiner Zeit als dualer Student kann ich mich gut daran, dass wissenschaftliches Arbeiten für mich und meine Kommilitonen, trotz des Moduls „wissenschaftliches Arbeiten“ eine große Herausforderung war. Es bleiben einfach zu viele Fragen offen und vor allem die Herangehensweise an eine wissenschaftliche Arbeit mit Praxistransfer war nicht immer klar strukturiert möglich.
Daher gefällt mir besonders, dass die Autorin in ihrem Buch gerade duale Studenten und ihre individuellen Probleme adressiert. Diese ergeben sich natürlich auch aufgrund des Studienmodells und münden bei wissenschaftlichen Arbeiten schnell in Demotivation, weil man nirgends die passenden Antworten finden kann. Daher empfinde ich es von vornherein als hilfreich, dass das Buch viele Tipps und Herangehensweisen aufzeigt, die einen dualen Studenten beim Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten motivieren aber auch aufzeigt, wie mögliche Konfliktfelder vermieden werden können.
Mir als schnellem Leser sagt vor allem auf zu, dass das Buch verschiedene Möglichkeiten, die sogar gewollt sind, bietet, um schnell wesentliche Punkte aufzunehmen – dazu gibt es eine sogenannte „fast lane“ im Buch.
Als besondere Herausforderung im dualen Studium, das weiß ich selbst aus der Praxis, hat sich immer der Zeitfaktor erwiesen. Irgendwie hatte man selten genug Zeit und wollte daher nicht auch noch die verbleibende Freizeit mit einer wissenschaftlichen Arbeit zubringen, die zum einen keinen Spaß machte und zum anderen sowohl in der Uni als auch im Betrieb nicht die nötige Unterstützung erfuhr.
Daher gefällt mir auch, dass das Buch sich nicht durch ausschweifende und ausufernde Erklärungen definiert, sondern schnell zum Punkt kommt und sich am Ende wertvolle Checklisten und vor allem auch FAQs finden. Letzteres habe ich in dieser Form noch in keinem Buch zu wissenschaftlichen Arbeiten vorgefunden, da diese sich gefühlt auch nicht an junge wissbegierige Menschen richteten, sondern sich primär durch trockene, schwerverständliche und vor allem auch praxisfremde Formulierungen und Erklärungen auszeichneten.
Ich empfinde es neben der Formulierung auch als besonders hilfreich, dass eines der vier Kapitel sich der Konfliktbewältigung widmet. Aus der Praxis kenne ich glücklicherweise keine Situation, in der ich einen Konflikt mit einem Dozenten, einem Kollegen oder auch Vorgesetzten hatte, dennoch ist mir aufgefallen, dass viele Kommilitonen durchaus an ihrer Streitkultur und auch der konstruktiven Bewältigung von Konflikten hätten arbeiten sollen.
Ich denke daher ist dieses Kapitel vor allem für duale Studenten eine Bereicherung, da sich durchaus einige Konfliktpotentiale aus der Natur des Studiums heraus ergeben könnten und nicht zuletzt auch beim Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten, denn gerade dort muss man meiner Meinung nach drei Partieren gerecht werden: den Anforderungen der Uni, den Anforderungen des Betriebes und nicht zuletzt sich selbst.
Wer mit wissenschaftlichem Arbeiten im dualen Studium bis dato Probleme hatte findet mit diesem Buch endlich einen Ratgeber, der von Beginn selbst viel Wert auf die Praxis legt. Dies zeigt sich unter anderem dadurch, dass auch abgrenzt wird wie sich wissenschaftliches Arbeiten im dualen Studium vom klassischen Studium unterscheidet.
Dabei werden vor allem die Aspekte des Praxistransfers, der wie mir bekannt ist, wirklich nirgends genauer definiert ist, sowie Planung- und Zeitaspekte dargelegt. Man erhält im Prinzip eine Bedienungsanleitung für das wissenschaftliche Arbeiten im dualen Studium, ohne dabei durch noch mehr Anforderungen verwirrt zu werden, die nicht zum dualen Studiengang passen mögen.
Ich habe einmal gelernt, ich meine es war auch im Rahmen von wissenschaftlichem Arbeiten, dass man ein Feedback nie ohne einen Verbesserungsvorschlag schließen sollte. Dennoch muss ich ehrlich sagen, dass es aus meiner Perspektive keinen solchen gibt. Das einzige was man anführen könnte ist, dass im Buch nicht alle Methoden und hilfreichen Tools für praktisches Umsetzen einer wissenschaftlichen Arbeit dargelegt werden. Dazu sei jedoch gesagt, dass Dr. Andrea Klein zu dieser Thematik bereits ein Buch geschrieben hat, auf welches im jetzigen Buch auch verwiesen wird. Wer darüber mehr lesen möchte kann sich meine Rezension dazu gerne hier durchlesen.
Ich hoffe, dass das Buch dem ein oder anderen ratsuchenden dualen Studenten oder auch all denjenigen, die einfach einmal über den Tellerrand hinausschauen möchten hilfreich sein kann. Ich hätte mir gewünscht, dass es das Buch schon zu meiner Zeit als dualer Student gegeben hätte – dann hätte ich mir einige Zeit in Form von Informationssuche sparen können. Daher wird auch dieses Buch in Zukunft in meiner Buchsammlung zu finden sein!
Bleibt interessiert, wissbegierig und fleißig,
Daniel