Du hast aus der Vorlesung ein Skript mit 200 Seiten, das leider alles andere als verständlich ist. Kein Mensch versteht, was der Dozent damit sagen will. Aber es gibt eine Klausur dazu. Also fängst Du an zu lesen und zu markieren. Wenn Du auf Seite 30 angekommen bist, hast Du aber dummerweise schon vergessen, was auf Seite 10 stand.

So kommst Du nicht weiter. Dieses Vorgehen ist reine Zeitverschwendung. Du hast vielleicht ein gutes Gefühl, aber produktiv bist Du damit nicht.

Wie geht es besser?

Vielleicht ist Dir schon mal aufgefallen, dass im Marketing viele Bilder benutzt werden. Das gilt auch für YouTube, wo Videos mit einem coolem Thumbnail oder Trailer öfter angeklickt werden als andere. Die Erklärung dafür ist einfach: Unser Gehirn reagiert viel schneller auf Bilder als auf Texte.

Diese Erkenntnis hilft Dir auch im Studium, wenn Du eine Vorlesung nachbereiten willst.

Die Kurzfassung lautet: Vergiss das Lesen und arbeite stattdessen mit Bildern! Für Dein Studium bedeutet das, dass Du folgende Schritte gehen musst:

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Prüfungsrelevanten Stoff finden

Das Skript ist umfangreich, aber Du musst sicher nicht alles daraus wissen.
Betrachte das Inhaltsverzeichnis, die Grobübersicht oder das Stichwortverzeichnis und überlege daran, welche Inhalte Du tatsächlich brauchst.

Lies also das Skript nicht von der ersten bis zur letzten Seite durch, sondern entscheide an Hand der Gliederung, welche Teile für Dich wichtig sind. Mit allen anderen Inhalten brauchst Du Dich dann gar nicht mehr zu beschäftigen.

Um zu wissen, welche Themen für die Klausur wichtig sind, musst Du natürlich die Vorlesung nachbereiten. Überlege Dir, was darin vorkam, was Du davon noch nicht kannst, aber für die Klausur wissen musst.

Ganz wichtig sind also die Aussagen des Professors aus der Vorlesung und ebenso Altklausuren, die Dir hoffentlich zur Verfügung stehen. Wenn Du das mit einer Portion Intuition mischst, kannst Du die Themenbereiche ermitteln, die Du beherrschen musst.
Das ist nicht ganz einfach und wird nicht beim ersten Mal perfekt funktionieren. Du musst es immer wieder üben, bis Du es gut beherrschst. Auf lange Sicht zahlt es sich aber aus.

Angenommen, Du hast nun festgestellt, dass von den 200 Seiten des Skripts nur 20 wichtig sind. Die Frage ist nun, wie Du diese lernen kannst, ohne alles durchzulesen und zu markieren. Betrachte das Ganze als Challenge, und finde heraus, wie Du mit dem Stoff besser klarkommst und ihn aufnehmen kannst.

Nur ein Mal lesen

Lies Dir nun die wichtigen Themenbereiche durch – aber nur ein einziges Mal! Denn es bringt überhaupt nichts, das öfter zu tun. Das ist reine Zeitverschwendung.

Danach kannst Du zwischen zwei verschiedenen Methoden wählen:

Feynman-Methode

Mit dieser Methode, zu der es auch ein eigenes Video gibt, fasst Du als erstes die gelesenen Inhalte in Deinen eigenen Worten zusammen. Danach erklärst Du sie jemand anders. Es ist also sehr hilfreich, wenn Du dafür einen Lernpartner hast.

Mit Bildern arbeiten

Bei dieser Methode darfst Du ein bisschen markieren – aber wirklich nur die essentiellen Stichpunkte des Themas! Streiche also nur die Begriffe an, die das Thema wirklich ausmachen, aber niemals Ausschmückungen. Die helfen Dir nämlich nicht weiter.

Nimm‘ dann die markierten Wörter und stelle sie Dir bildlich vor. Am besten malst oder zeichnest Du dazu tatsächlich ein Bild.
Eine andere Möglichkeit wäre, ein Mindmap zu erstellen. Das sind diese Wolkengebilde, in die die Stichworte eingetragen werden.
Du kannst Dir auch zu den einzelnen Buchstaben etwas überlegen.

Immer wenn Du an das Thema denkst, hast Du nun das Bild vor Augen. Das fällt Deinem Gehirn leichter und bringt viel mehr, als das ganze Skript anzumalen, bis alles bunt ist.

Hier die Schritte nochmal zusammengefasst:

• prüfungsrelevante Themen ermitteln

• ein Mal im Skript studieren

Dann entweder
• in eigenen Worten zusammenfassen

• dem Lernpartner erklären

oder

• Kernbegriffe als Bild vorstellen, aufmalen oder Mindmap erstellen

• an Bild denken